J-Prop 63-A (für Antrieb mit konventioneller Welle), UVP 2.510,90€ (Stand 2009)

Marine-Propeller s.r.l., Italien / Gröver-Propeller, Köln: www.groever-propeller.de

Bei Fahrt unter Segeln möglichst geringer Wasserwiderstand, bei Fahrt unter Maschine maximaler Wirkungsgrad vorwärts wie rückwärts

Nachdem „BlueLiner" ursprünglich mit Segelpropellern ausgerüstet war, die sich allerdings bereits im zweiten Jahr beim selben Törn fast gleichzeitig, durch identische Bruchstellen am Verstellmechanismus verabschiedeten, sollten eigentlich aus Sicherheitsgründen nur noch Festpropeller zum Einsatz kommen.

Allerdings bedeuten Festpropeller auch, dass man sich besonders im Segelbetrieb eine erhebliche „Bremse" anlegt, und im Motorbetrieb - richtige Dimensionierung vorausgesetzt - nur in Vorwärtsfahrt ihren optimalen Wirkungsgrad entfalten können – die Leistung bei Rückwärtsfahrt ist systembedingt suboptimal.

Insbesondere die Bremswirkung, die bei 2 Festpropellern vergleichbar ist mit 2 hinter dem Boot hergezogenen 20 Liter-Eimern(!) hatte die Segelfreuden gerade bei leichteren Winden immer wieder getrübt und uns veranlasst, früher als nötig die Maschinen zu bemühen.

Das sollte wieder anders werden – allerdings unter Beachtung maximaler Betriebssicherheit, also äußerster mechanische Robustheit und Zuverlässigkeit.
Wenn dann zusätzlich die Leistung bei rückwärtiger Maschinenfahrt optimiert werden würde, umso besser.

Alle Erwartungen wurden bis jetzt (nach Montage und ersten Testfahrten) voll erfüllt!

Propeller, die dazu führen, dass weniger motort werden muss, sind alleine durch die gesparten Motorstunden ökologisch wertvoll. Sie sparen nicht nur Diesel, sondern alle Arten von Betriebsstoffen, reduzieren die Motorlaufzeit und verlängern damit die Gesamtlebensdauer aller damit in Zusammenhang stehender Aggregate.

Zum Standardlieferumfang gehören neben dem betriebsfertigen Propeller, 2 Opferanoden (eine als Reserve), 2 Inbusschlüssel zur Montage, eine Fettpresse zur späteren Wartung der Propellermechanik, Spezialfett für die spätere Wartung, Montage- und Bedienungs- und Wartungsanleitung.

Die Bedienungsanleitung, mit technischen Zeichnungen in schwarz-weiß und deutscher Beschriftung und Erläuterung ist vorbildlich. Sie bebildert und erklärt Schritt für Schritt die Montage, Justierungsmöglichkeit der Steigung und die spätere Wartung.

Um es gleich vorweg zu nehmen, das schwierigste an der Montage der neuen Drehflügelpropeller war die Demontage der alten Festpropeller!

Sind die erst einmal runter, dauert die Montage und Justierung der J-Props nicht so lange, wie die Erstellung dieses Berichts. Es sind nach dem Aufschieben des Propellers auf den Konus der Welle, incl. Anbringung der Opferanode, 5 Schrauben festzuziehen – fertig.

Die Justierung der Steigung wurde im Beisein des Skippers bereits bei der Übergabe durch den Händler vorgenommen, ist aber eine Sache von Sekunden, die sogar mit Taucherbrille und Schnorchel jederzeit unter Wasser vorgenommen werden könnte. Damit ist eine spätere Änderung der Steigung jederzeit möglich, sollte man mit dem theoretisch errechneten Ergebnis in der Praxis doch nicht zufrieden sein.

Die ersten Testfahrten unter Maschine ergaben bei Vorwärtsfahrt fast identische Werte, wie mit den Festpropellern (die waren eher etwas zu „schwer" ausgewählt, so dass die Maximaldrehzahl damit nicht ganz erreicht wurde). Es dauert jetzt einen Augenblick länger, bis das Schiff Fahrt voraus aufnimmt, bei gleicher Drehzahl wie früher wird aber eine identische Geschwindigkeit erreicht. Bei Rückwärtsfahrt ist die Leistung jetzt identisch wie bei Vorwärtsfahrt, was vorher nicht der Fall war, die Stoppwege sind dadurch auch kürzer geworden.

Der eigentliche Zweck, nämlich im Segelbetrieb bei Windstärken unterhalb von 10Kn die Leistung spürbar zu verbessern, ist voll erfüllt worden!
Selbst bei Windstärken unter 5Kn ist heute wieder, mit unserem über 15 Tonnen schweren Schiff Segelspaß möglich. Und nicht nur das, beim ersten Testsegeln konnten wir bei Winden um die 5-10Kn, nur unter Vorsegel, einer brandneuen „Bavaria 46" unter Vollzeug Paroli bieten – daran war mit den festen Props nicht zu denken.

Ein Test bei schwererem Wetter, vor allem dann unter Maschine steht noch aus, wird aber hier bei nächster Gelegenheit nachgereicht.

• Drehmechanik der Propellerblätter mit 2-seitiger Lagerung
• Keinerlei Spiel in der Verzahnung
• Geringer Stömungswiderstand in Segelstellung
• Gute Manövriereigenschaften Vorwärts und Rückwärts
• Einfachste Montage/Demontage
• Verstellbarkeit der Steigung im montiertem Zustand, sogar unter Wasser möglich
• Wartung ohne Demontage des Propellers möglich
• gute Anleitung

 

• Abschmiernippel zur Wartung mit Silikon vergossen – wieder verwendbarer Gummi/Kunststoffstopfen wäre praktischer
• Spezialopferanode erforderlich

 

In unserem Fall hat Herr Dirk Gröver von Gröver-Propeller in Köln-Butzweiler einen ausgezeichneten Service abgeliefert. Nicht nur dass er unsere anfängliche Skepsis, die durch die schlechten Erfahrungen mit den alten Drehflügelpropellern sehr ausgeprägt war, technisch sehr fundiert beseitigen konnte, er nahm sich viel Zeit eine völlig neue Propellerberechnung vorzunehmen und erläuterte bei der Übergabe trotz optimaler Bedienungsanleitung jeden Montage- und Wartungsschritt vorbildlich.

03 Monaten nach Montage:    keine

06 Monaten nach Montage:    keine

12 Monaten nach Montage:    keine

24 Monaten nach Montage:    keine

36 Monaten nach Montage:    keine

48 Monaten nach Montage:    keine